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E-Rechnung versenden effizient für KMU und IT-Teams

6. Dezember 2025 • Algoran Team
E-Rechnung versenden effizient für KMU und IT-Teams

Automatisierter Rechnungsversand: Strukturierte E-Rechnungen effizient versenden



Lesezeit: 10–12 Minuten



Kernaussagen



Inhaltsverzeichnis



Was bedeutet „E-Rechnung versenden" konkret?

Illustration of automated invoice transmission

Wenn wir von E-Rechnung versenden sprechen, meinen wir die vollautomatische Erzeugung und Übermittlung strukturierter, maschinenlesbarer Rechnungsdaten. Eine echte E-Rechnung im rechtlichen Sinn liegt in einem strukturierten Datensatz vor – typischerweise als XML nach XRechnung-Standard oder im hybriden ZUGFeRD-Format. Diese Formate erlauben es dem Empfänger, Rechnungsinformationen automatisiert zu empfangen und weiterzuverarbeiten, ohne dass jemand Daten manuell abtippen oder scannen muss.

Elektronische Rechnungsübermittlung ist ein weiter gefasster Begriff und umfasst alle digitalen Übertragungswege – auch den Versand von PDFs per E‑Mail. Nach deutscher und EU‑Gesetzgebung gilt eine Rechnung jedoch erst dann als echte „E‑Rechnung", wenn sie in einem strukturierten, maschinenlesbaren Format vorliegt. Ein PDF ist meist nur ein Abbild; XRechnung oder ZUGFeRD transportieren dagegen Rechnungspositionen, Steuersätze und Zahlungsinformationen als Datensätze.

Unter Automatisiertem Rechnungsversand versteht man einen softwaregesteuerten Ablauf: ERP, Warenwirtschaft oder Shop übernimmt die Daten, erzeugt konforme E‑Rechnungen und verschickt diese über vordefinierte Kanäle – inklusive Validierung, Protokollierung und revisionssicherer Archivierung. Ziel ist: kein manueller Eingriff mehr. Ein praktischer Tipp: Ohne sauber gepflegte Stammdaten (Kundenadressen, Steuersätze, Bankverbindungen) hilft auch die beste Software wenig – Fehler werden dann nur schneller sichtbar.



Rechtliche Grundlagen und Formate in Deutschland

Visual explaining XRechnung vs ZUGFeRD

Die rechtliche Basis bildet § 14 UStG in Verbindung mit der EU‑Richtlinie 2014/55/EU. Bis Ende 2024 konnten PDF‑Rechnungen unter Umständen noch als „elektronische Rechnung" gelten, wenn der Empfänger zustimmte. Ab 2025 wird im B2B‑Bereich die strukturierte E‑Rechnung schrittweise verpflichtend. Das Bundesfinanzministerium stellt hierzu regelmäßig aktualisierte FAQ bereit.

Nach Definition muss eine E‑Rechnung elektronisch übermittelt, automatisiert empfangen und weiterverarbeitet werden können. Ziel ist ein durchgängig digitaler Prozess – Ausdrucken, Scannen oder manuelles Abtippen sollen entfallen. Zwei Formate haben sich in Deutschland etabliert:

Wichtig: Für Lieferungen an öffentliche Auftraggeber des Bundes ist meist XRechnung oder PEPPOL‑Versand vorgeschrieben. Im privaten B2B‑Bereich besteht mehr Flexibilität – allerdings sollten Sie frühzeitig mit Ihren wichtigsten Kunden abstimmen, welches Format sie erwarten.



Typische Versandkanäle für E-Rechnungen

Diagram of invoice delivery channels: Email, PEPPOL, Portals, EDI, API

Die Wahl des Versandkanals richtet sich meist nach dem Empfänger. Häufig genutzte Kanäle sind:



Prozessschritte beim automatisierten E-Rechnungsversand

Flowchart of order-to-invoice process in six steps

Ein durchgängig automatisierter „Order‑to‑Invoice"-Prozess besteht typischerweise aus sechs Schritten:

  1. Erzeugung der Rechnungsdaten im ERP-, Faktura- oder Shop-System (z. B. SAP, DATEV, Lexware, Afterbuy). Saubere Stammdaten sind entscheidend.
  2. Formatierung als E‑Rechnung (XRechnung oder ZUGFeRD). Pflichtfelder wie Rechnungsnummer, Datum, Steuersätze, Beträge und Bankverbindung müssen gefüllt sein.
  3. Automatisierte Validierung gegen offizielle Schemata: technische XML‑Prüfungen und fachliche Plausibilitätschecks. Fehler werden protokolliert.
  4. Versand über den definierten Kanal (E‑Mail, PEPPOL, Portal, EDI). Die Entscheidung kann systemgestützt anhand des Kundenprofils erfolgen.
  5. Empfangsbestätigung und Monitoring: Versandprotokolle und Statusmeldungen (bei PEPPOL z. B. „zugestellt" oder „abgelehnt") fließen in Dashboards.
  6. Elektronische Archivierung nach GoBD: revisionssicher, unveränderbar, jederzeit abrufbar und maschinell auswertbar.

In der Praxis senkt die Automatisierung die Laufzeiten deutlich – viele Unternehmen reduzieren die Rechnungslaufzeit von mehreren Tagen auf unter einen Tag.



Vorteile der elektronischen Rechnungsübermittlung

Icons showing speed, cost savings, fewer errors, compliance

Medienbruchfreiheit ist der zentrale Vorteil: vom Auftrag bis zur Zahlung bleibt alles digital – keine Ausdrucke, kein Scannen, keine manuelle Erfassung. Das spart Zeit und eliminiert typische Fehlerquellen.

Schnellere Durchlaufzeiten: E‑Rechnungen erreichen Empfänger innerhalb von Sekunden; viele Empfänger verarbeiten sie automatisiert weiter, wodurch Zahlungen schneller freigegeben werden. Studien und Praxiserfahrungen zeigen Verkürzungen von 50–70% bzw. mehr.

Kostenreduktion: Einsparungen bei Papier, Porto, Archivplatz und Personal. Anbieter beziffern oft 5–10 Euro Ersparnis pro Rechnung – bei hohem Volumen summiert sich das erheblich.

Weniger Fehler: Automatische Validierung erkennt Tippfehler, falsche Steuersätze oder fehlende Pflichtangaben vor dem Versand. Dubletten-Erkennung reduziert Reklamationen.

Transparenz & Compliance: Digitale Prüf- und Freigabeprozesse schaffen Nachvollziehbarkeit; revisionssichere Archivierung nach GoBD reduziert Risiken bei Betriebsprüfungen.



Empfängerseite: Automatisierte Verarbeitung als Erfolgsfaktor

System screenshot showing automated invoice matching

E‑Rechnung wird erst dann wirklich wirksam, wenn der Empfänger ebenfalls automatisiert verarbeitet. Eingangsrechnungs‑Systeme erkennen Formate automatisch, prüfen Datenkonsistenz und führen bei Bedarf einen 3‑Wege‑Abgleich (Rechnung, Bestellung, Lieferschein) durch.

Fehlerhafte Rechnungen werden frühzeitig zurückgewiesen; richtige Rechnungen fließen automatisch in die Zahlungsvorbereitung. Der sogenannte Straight‑Through‑Processing ermöglicht vollständige Durchläufe ohne menschliche Interaktion – in der Praxis erreichen Unternehmen hier oft deutlich höhere Automatisierungsquoten (z. B. 80% statt 20%).

Für Versender gilt: Je besser strukturiert und fehlerfrei Ihre E‑Rechnungen sind, desto schneller erfolgt die Verarbeitung beim Kunden und desto schneller erhalten Sie Ihr Geld.



Software-Lösungen und praktische Szenarien

Logos of Afterbuy, DATEV, Lexware, SAP concept

Die passende Software hängt von Ihrer IT‑Landschaft, Unternehmensgröße und Kundenanforderungen ab. Beispiele aus der Praxis:

Praktisches Beispiel: Ein Gerätehersteller mit SAP wandelt Rechnungen automatisch in ZUGFeRD um, versendet öffentliche Rechnungen als XRechnung per PEPPOL und private Kunden per E‑Mail. Ergebnis: Fehler werden im Hintergrund gefiltert, Debitorenlaufzeit sinkt deutlich.

Für Shop‑Betreiber kann eine spezialisierte Plattform wie e-rechn.de/de eine einfache Integration bieten—insbesondere bei EU‑weiten Verkäufen.



Umsetzungsschritte für Ihr E-Rechnungs-Projekt

Project plan flow for e-invoice rollout

Ein strukturierter Ansatz in sechs Schritten hilft beim erfolgreichen Start:

  1. Rechtliche und fachliche Anforderungen klären: Welche Kunden verlangen welches Format/Portal? Öffentliche Auftraggeber fordern oft XRechnung über PEPPOL.
  2. Systemlandschaft prüfen: Welche ERP-, Faktura- oder Shop‑Systeme nutzen Sie? Gibt es vorhandene Plugins oder Module?
  3. Software auswählen: ERP‑Modul oder externe Plattform? Demos testen, Referenzen prüfen, Support beachten.
  4. Prozessdesign und Automatisierungsregeln: Format‑/Kanalregeln, Freigabe‑Workflows, Fehler‑Handling definieren.
  5. Technische Integration und Tests: Schnittstellen konfigurieren, E‑Rechnungen gegen Schemata validieren, Testversände durchführen.
  6. Rollout und Monitoring: Schulungen, schrittweiser Rollout, Dashboards für Versand‑ und Fehlerstatistiken einrichten.

Mein Tipp: Starten Sie mit einer kleinen Pilotgruppe von Kunden, führen Sie Testversände durch und optimieren Sie Prozesse, bevor Sie breit ausrollen.





FAQ – Häufige Fragen zum automatisierten E-Rechnungsversand

Question and answer concept image
Was ist der Unterschied zwischen E‑Rechnung und PDF‑Rechnung per E‑Mail?

Eine PDF‑Rechnung ist ein elektronisches Abbild einer Papierrechnung und in der Regel nicht maschinenlesbar. Eine echte E‑Rechnung liegt in einem strukturierten Format (XRechnung, ZUGFeRD) vor und kann automatisiert ausgelesen und weiterverarbeitet werden.

Welches Format soll ich nutzen – XRechnung oder ZUGFeRD?

Das hängt vom Empfänger ab. Für öffentliche Auftraggeber des Bundes ist oft XRechnung vorgeschrieben. Im B2B‑Bereich ist ZUGFeRD wegen des lesbaren PDFs oft praktischer. Aktuelle ZUGFeRD‑Versionen sind EN‑16931‑konform.

Muss ich ab 2025 wirklich E‑Rechnungen versenden?

Ja, im B2B‑Bereich wird schrittweise die Pflicht zum Empfang strukturierter E‑Rechnungen eingeführt. Der Versand wird gestaffelt verpflichtend. Prüfen Sie die genauen Fristen und Ausnahmen beim Bundesfinanzministerium.

Wie sicher ist der Versand über PEPPOL?

PEPPOL ist ein zertifiziertes Netzwerk mit hohen Sicherheitsstandards. Nachrichten werden verschlüsselt übertragen und es gibt automatische Empfangsbestätigungen. PEPPOL ist europaweit etabliert und sehr sicher.

Kann ich E‑Rechnungen auch ohne ERP‑System versenden?

Ja, webbasierte Cloud‑Lösungen und Faktura‑Tools ermöglichen das Erstellen und Versenden von E‑Rechnungen. Für kleine Unternehmen reicht oft eine einfache Lösung, während ERP‑Integration mehr Automatisierung bietet.

Was passiert, wenn eine E‑Rechnung fehlerhaft ist?

Moderne Systeme validieren vor dem Versand. Fehlerhafte Rechnungen werden in einer Fehler‑Warteschlange abgelegt, korrigiert und neu erzeugt. Empfänger können fehlerhafte Rechnungen automatisch ablehnen und melden.

Wie lange muss ich E‑Rechnungen aufbewahren?

Wie bei Papierrechnungen gilt eine Aufbewahrungsfrist von 10 Jahren. E‑Rechnungen müssen revisionssicher archiviert sein: unveränderbar, jederzeit verfügbar und maschinell auswertbar (GoBD).

Können meine Kunden E‑Rechnungen ablehnen?

Im B2B‑Bereich müssen Kunden ab 2025 E‑Rechnungen empfangen können; eine Zustimmung ist dann nicht mehr erforderlich. Bis dahin empfiehlt sich Abstimmung mit Kunden über Präferenzen.

Welche Kosten kommen auf mich zu?

Kosten variieren: Kleine Cloud‑Tools ab 10–20 €/Monat, ERP‑Module mit Einmalkosten und laufenden Lizenzen. PEPPOL‑Access‑Points verlangen meist Transaktionsgebühren. Vergleichen Sie Kosten mit Einsparungen durch Porto, Personal und schnellere Zahlungen.

Wie finde ich die richtige Software für mein Unternehmen?

Analysieren Sie Anzahl der Rechnungen, Kundenzielgruppen, bestehende Systeme und Budget. Holen Sie mehrere Angebote ein, testen Sie Demos und sprechen Sie mit Referenzkunden. Plattformen wie e-rechn.de/de bieten einfache Einstiegsoptionen.



Weiterführende Quellen